1. Bella Balazs
    1. "Der sichtbare Mensch oder die Kultur des Films" 1924
      1. ...stellte den zutiefst realistischen Standpunkt klar heraus und beeinflüsste wahrscheinlich Pudovkin
      2. 2 wichtigste Tatsache des Films
        1. A) Ökonomische Basis des Films Hauptdeterminante der Filmästhetik
        2. B) unsere Haltung ist jedem Film gegenüber geprägt und geformt durch die kulturellen Werte, die wir gemeinsam haben
      3. Wichtigste Konsequenz der Theorie
        1. Im Film kann man die Entwicklung einer neuen visuellen Kultur, einer neuen kulturellen Einheit, die den gleichen Druckmitteln und Kräften unterworfen ist wie jedes andere Element der Kultur
      4. begründete die moderne Filmtheorie, in der sich romantische Motive einer Sehnsucht nach Überwindung der Entfremdung in einer visuellen Kultur mit politischen Hoffnungen auf ein populäres Medium der Aufklärung mischten. - WIKIPEDIA
    2. "Der Film: Werden und Wesen einer neuen Kunst" 1949
      1. Beitrag: die grundlegenden formalistischen Prinzipien Eisensteins mit gewisen Prinzipien des Realismus verbunden
        1. Theorie der Mikrodramatik
  2. Die Lage zwanziger Jahren
    1. Expressionismus und
      1. Umfassende, romantische Vorstellung von Film als einer expressiven Kraft (Deutschland, USA etc.)
    2. Formalismus
      1. Spezifischer, wissenschaftlicher und mehr an Elementen, den Details interessiert (Sowjet Union, Ungarn)
        1. Da Pudovkin, Eisenstein etc. praktizierende Filmemacher, das Vorgehen eher deskriptiv, obgleich manche Stellen bei Eistenstein sehr normativ klingen
          1. - z.B. in "Manifest zum Tonfilm" 1928, Reklam, 1979: "Nur eine kontrapunktische Verwendung des Ton in Beziehung zum visuellen Montage-Bestandteil wird neue Möglichkeiten der Montage Entwicklung und Montageperfektion erlauben," S. 43
    3. Vs. Realismus
  3. Pudovkin
    1. "Filmregie und Filmmanuskript (1926) "Der Schauspieler" (1924)
      1. Montage in Zentrum seiner Filmtheorie Die Methode, die die psychologische Führung des Zuschauerskontrolliert
        1. In dieser Hinsicht expressionistische Filmtheriie
      2. Aber: Unterschied zwischen 5 Arten von Montage
        1. 1) Kontrast
        2. 2) Paralelität
        3. 3) Symbolismu
        4. 4) Gleichzeitigkeit
        5. 5) Leitmotiv
      3. Fazit: Montage zwar als komplexe, pumpende Herz des Fiilms, aber sie sollte die Erzählung unterstützen und nicht verändern
  4. Eisenstein
    1. In direkter Oppositon zu Pudovkin - Montage hat das Ziel, Ideen, eine neue Realität zu schaffen
      1. Übernahm die Idee der Literatur-Formalisten und begriff die Elemente des Films als dekomponiert oder neutralisiert, so dass sie für die dialektische Montage als frisches Material dienen können
      2. Dehnte sein Konzept der Dialektik bis auf die Einstellung selbst
        1. Wie dei Einstellungen zueinander in dialektischer Beziehung stehen, so können die grundlegenden Elemente einer einzelnen Einstellung - ATTRAKTIONEN - wecshelseitig aufeinander wirken, um neue Bedeutungen zu schaffen
      3. "Dieser Zugang verändert in radikaler Weise die Möglichkeiten in den Konstruktionsprinzipien einer >wirkenden Konstruktion< (das Schauspiel als Ganzes). An die Stelle der statischen >Widerspiegelung< eines aufgrund des Themas notwendig vorgegebenen Ereignisses und der Möglichkeit seiner Lösung einzig und allein durch Wirkungen, die logisch mit einem solchen Ereignis verknüpft sind, tritt ein neues künstlerisches Verfahren - die freie Montage bewusst ausgewählter, selbstständiger (auch außerhalb der vorliegenden Komposition und Sujet-Szene wirksamen) Einwirkungen (Attraktionen), jedoch mit einer exakten Intention auf einen bestimmten thematischen Endeffekt - die Montage der Attraktionen" in "Texte zu Theorie des Films", Reclam 1979, S. 49
        1. Eine völlig neue Basis für Filmmontage, die in ihrer Art völlig anders als Pudovkins 5 Kategorien ist
        2. Problem: diese Idee scheint dem Konzept der Neutralisierung zu widersprechen
      4. Wichtigste Implikationen
        1. Wenn Aufnahme A und Aufname B eine neue Idee C bilden sollten, dann musste das Publikum direkt einbezogen werden
          1. Der Zuschauer also als ein notwendiger und gleichwertiger Partner
          2. Konsequenz: die vereinfachende Dichotomie zw. Expressionsmus und Realismus ist nicht länger gültig
          3. Für Eisenstein war es nötig, den Realismus zu zerstören, um sich der Realität zu nähern
        2. Der wahre Schlüssel zum System des Films ist nicht des Künstlers Beziehung zum Rohmaterial, sondern eher seine Beziehung zu seinem Publikum
          1. Interesse vielmehr also daran, wie die Filmsprache sowohl von Filmemacher also auch von Zuschauer benutzt wird