1. Die stationsgebundene und evidenzbasier Methode hat eine Motorfunktion für die inhaltliche Pflegeentwicklung, Quali-tätsentwicklung und – sicherung. Interdisziplinäre Kooperationen, pflegewissenschaftliche Expertise, zeitliche und materielle Ressourcen, Fortbildungs- und Personalentwicklungskonzepte, Handlungsabläufe auf den Stationen und deren fortlaufende Evaluierung und Entwicklung müssen in einen Gesamtprozess eingehen und verstetigt werden.
  2. Das Team muss einbezogen werden. Zu Beginn der Qualitätsarbeit erfolgt intensive Schulung des Teams über die Arbeitsweise der Methode. Erst auf einem grundlegenden Wissensstand hat das Team die Möglichkeit, die Methode erfolgreich anzuwenden.
  3. Topic
    1. 1. Übergreifende Qualitätsziele benennen
      1. Orientierung am Bedarf und den Bedürfnissen des Patienten.
      2. Übereinstimmung über das anzustrebende Qualitätsniveau der PFlege im Team
    2. 2. Thema wählen
      1. Standardentwicklung muss ein relevantes Qualitätsproblem betreffen
        1. zur Klärung der Relevanz des Problem-Durchführung von IST-Analyse der Arbeitsprozesse und -ergebnisse
          1. Kann das Problem weniger aufwendig gelöst werden?
          2. Ist zu diesem Problem evidenzbasiertes Wissen vorhanden?
          3. Ist das Thema (vom Schwierigkeitsgrad) in 6 bis 8 Monaten zu bearbeiten?
          4. Ist das Thema inhaltlich ergiebig?
      2. das Team in die Themenwahl einbeziehen
    3. 3. Literatur auswerten
      1. Literaturarbeit ist für evidenzbasierte Standards unerlässlich!!!
      2. Expertenstandards bieten eine exzellente Vorlage
      3. stellt eine fachliche Fortbildung dar
    4. 4. Standard entwickeln
      1. Schritt1. allgemeine Zierformulierung und Benennung der Zielgruppe
      2. SChritt2. summarische Begründung dieser Aussage
        1. anhand der Problemanalyse und Literaturauswertung
      3. Schritt 3. messbare Kriterien entwickeln
        1. zerlegen die Erreichung der Standardaussage in Einzelschritte
      4. Schritt4. Überprüfung der Kriterien anhand der DREAM-Kriterien
        1. DREAM
          1. D- distrikt (ttennscharf): das Kriterium beinhaltet nicht etwas, was in einem anderen Kriterium enthalten ist
          2. R- relevant (wesentlich): das Kriterium ist entscheidend für das Erreichen des Standardsziels
          3. E- evidence based: das Kriterium beruht auf Quellen, die als Nachweisakzeptabel sind (Forschung und Expertenmeinung)
          4. A- achievable(erreichbar): das Kriterium ist bei den gegebenen Ressourcen realistisch
          5. M- measureable (messbar): das Kriterium kann objektiv gemessen werden
      5. die eigene Bearbeitung ist für die AG-Mitglieder wichtig- Identifizierung mit dem Standard
      6. Abschlißend muss der Standard von der Leitungsebene bestätigt werden
    5. 5. Standard einführen
      1. klare Leitungsentscheidug über die verbindliche Enführung des Standards auf Station
        1. kann durch Motivation, Anordungskompetenz, Nachhaltigkeit und Unterstützungsmaßnahmen realisiert werden
          1. die Entscheidung zur Einführung und der Zeitpunkt im Team diskutieren
      2. Teammitglieder schulen und anleiten/ Fortbildung
        1. Einführung des Standards ist das Hauptthema der Stationsbesprechungen
    6. 6. Erhebungsinstrument anpassen
      1. Standardisiertes Auditinstrument für alle Stationen!!!
      2. die Aussage des Patienten/ Einschätzung der Situation mit einbeziehen
    7. 7. Pflegequalität messen
      1. Erhäbungszeitraum und die Zahl der zu auditierenden Patienten festlegen
      2. externer Auditor!!! / Betriebsblindheit/Beeinflussung werden vermieden
      3. das Audit als Aufwertung der pflegerischen Arbeit und nicht als Kontrolle gestalten
      4. die Ergebnisse stellen die Pflegeeinheit dar und nicht einzelne Mitarbeiter
    8. 8. Messergebnisse bewerten
      1. die ausgewerteten Ergebnisse werden pro Kriterienebene mit d. prozentualen Zielerreichungsgrad ausgewertet
      2. AG übernimmt die Verantwortung welcher Zielerreichungsgrad angestrebt wird
        1. Zielerreichungsgrad ist variabel und hängt von der Schwere der Qualifikation, den Ressouren und der Schwere des Krankheitsbildes ab
          1. gemeinsam mit Stations- und Abteilungsleitungen und d. Team sollte Qualitätsniveau festgelegt werden
          2. motivationsfördernd wirken, anstreben der Darstellung professioneller pflegerischer Leistung als Selbstkontrolle
    9. 9. Verbesserung planen und einführen
      1. ist das angestrebte Qualitätsniveau festgelegt und nicht erreicht, dann werden alle Kriterien, die unter dem Soll-Ergebnis liegen, überprüft.
        1. Was ist die Ursache für die Minderleistung?
          1. Die Feststellung der Ursachen ist die Grundlage für den Änderungsplan
          2. organisatorische Maßnehmen, materielle/ personelle Ressourcen, weitere Fortbildungsmaßnahmen
      2. Änderungsplan ist für alle Mitglieder verbindlich!!!
        1. erneute Entscheidung der AG und der Managementebene über die Änderung
    10. 10. Abschließende Evaluation
      1. die problematischen Kriterienebenen werden erneut gemessen.
        1. abschließende Bewertung des erreichten Qualitätsniveaus
          1. ist das Ergebniss unzufriedenstellend- erneute Analyse und Änderungsplan
          2. Erreichbarkeits des Kriterium nochmals überprüfen
          3. Ist das Ergebnis positiv- gilt der Standard als erreicht, d.h. es besteht eine weitgehende Übereinstimmung zwische Soll und IST- Qualität
          4. der Standard muss in festgelegten Abständen auf die Aktualität überprüft werden
          5. Wiederholung des Audits
  4. Warum diese Methode?
    1. - Sie bezieht das Pflegeteam aktiv in den Qualtätsprozess ein. - Sie betrifft auf der Praxisebene die pflegerische Handlungen. - Sie bietet die Möglichkeit an die pflegeprozessmethode anzuknüpfen. - Mono-/ Multidisziplinäre Anwendung. Integration in das QM-System. - Bereits in anderen Ländern eingeführt - Erfahrungsberichte.
      1. Anforderungen an das Pflegeteam
        1. • Theoriegeleitetes Fachwissen • (Fach-) sprachliche Sicherheit • ausgeprägte kommunikative und gruppendynamische Kompetenzen • problemorientiertes Denken • Methodenkenntnisse im Bereich der empirischen Sozialforschung
  5. Die Arbeitsgruppen (AG) sind entscheidend für die Qualitätsarbeit auf den Stationen, daher ist die Teilnehmerauswahl, die Motivation, kritische Reflektion, Handlungskompetenz sehr wichtig. Eine Daueraufgabe der AG ist kontinuierlicher Transfer der AG-Ergebnisse in das Team und die Evaluation des Feedback aus dem Team.
  6. IST Analyse der Strukturen und Handlungsbedingungen der vorgesehenen Projektabteilung vor Beginn des Projektes: • Die IST-Analyse richtet sich auf die personellen, materiellen und organisatorische Voraussetzungen struktureller Arbeit • Die Erfassung der motivationalen und fachlichen Voraussetzungen der Leitungskräfte und der Pflegeteams • Die Organisation der Pflege und das Pflegeverständnis sowie die Erfassung der subjektiv wahrgenommenen Pflegequalität Ziel der IST-Analyse ist die Einschätzung darüber, ob die Bedingungen der Abteilungen eine erfolgreiche Projektarbeit garantieren können
  7. Das praktische Vorgehen
  8. Modifizierter Qualitätszyklus
  9. Voraussetzungen
    1. Für die Einführung der stationsgebundenen Qualitätsentwicklung erscheinen folgende Punkte als unerlässlich: • Schaffung eines betriebsweiten Qualitätsmanagements-Systems, mindestens aber die ausdrückliche gesamtbetriebliche Unterstützung des Projekts • Sicherung der aktiven Kooperation mit dem medizinischen Dienst • Fachliche, methodischen und leitungsbezogene Einbindung des Pflege-managements auf allen Ebenen • Bildung eines verbindlich arbeitenden Unterstützungs- und Supervisionssystems für die Arbeitsgruppen und die Stationsteams • Erfahrene und gut qualifizierte Moderatoren unter pflegewissenschaftlicher Leitung • Zeitliche Ressourcen für die Moderatoren und Arbeitsgruppen auf den Stationen • Zeitliche Ressourcen, methodische und fachliche Schulung und Anleitung für das gesamte Team einer Station während des gesamten Qualitätszyklus, insbesondere aber während der Einführungsphase von Standards.
  10. Ein geeignetes Verfahren zur systematischen und kontinuierlichen Qualitätsverbesserung, das sich auf die Ergebnisse qulitätswissenschaftlicher Forschung und ihrer praktischen Erprobung in Gesundheiteinrichtungen stützt
    1. Das methodische Konzept
      1. Die PFlegenden erarbeiten, implementieren, evaluieren, auf der Ebene der Fachabteilungen, ihre Standards selbst. Auf der Grundlage ihrer Qualitätsmessungen leiten sie eine Modifizierung der Pflegepraxis ein. Das dynamische Moment dieser Methode liegt in der permanenten Reflexion und Weiterentwicklung der Pflegepraxis
        1. Kontinuierliche Verbesserung wird durch fotlaufende Anwendung von Qualitätszyklus erreicht
          1. 1. Festlegen von pflegerischen Werten in der Pflegeeinheit. 2. Themenwahlt. 3. Festlegung von Standards und Kriterien. 4. Erhebung der Daten in der Pflegepraxis. 5. Beurteilung der Pflegequalität. 6. Planung von Änderungen. 7. Umsetzung in korrektives Handeln.
          2. Durchführung
          3. Bildung von Arbeitsgruppen auf der Stationsebene
          4. Verantwortlich für die Bearbeitung eines Themas (es muss sich um relevantes Qualitätsproblem handeln) 6-12 Monate
          5. Abteilungsübergreifende Steuerungsgruppe
          6. Aufbau einer Infrastruktur
          7. Dialog zwischen Betriebsleitung und Fachabteilung